Aus dem Sanella-Album Australien Neuseeland

=========================================

Seite 07

Mit 7 704 000 qkm ist Australien der kleinste Erdteil der Welt. Er umfaßt acht Bundesstaaten mit der Bundeshauptstadt Canberra. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus eingewanderten Engländern, während die Eingeborenenbevölkerung stetig abnimmt. Die Gesamteinwohnerzahl beträgt 7912000, das sind auf 10 qkm etwa 12 Menschen. Der größte Teil der Bevölkerung lebt jedoch in den Hauptstädten der Bundesstaaten. Von den Höhenzügen im Osten (Australische Alpen, Blaue Berge und Neu=England=Kette) haben nur die Australischen Alpen Gebirgscharakter. Der höchste Berg ist der Mount Townsend mit 2240 m. Auch der größte Fluß dieses Erdteils, der Murray Darling, entspringt in den östlichen Bergen. Den Westen durchziehen riesige Wüsten. In der Trockenzeit bilden die abflußlosen Seen riesige Salzpfannen. Es herrscht hier ausgesprochenes Binnenlandklima mit sehr heißen Sommern. In der Tierwelt sind die Beuteltiere besonders zu erwähnen, von denen es 150 verschiedene Arten gibt. Durch seine riesigen Schafherden ist Australien das wichtigste Wolland der Erde. An Bodenschätzen findet man Gold, Silber, Blei, Kupfer, Zinn, Eisen und Steinkohle. Industrie und Verkehrsnetz sind wenig ausgebaut.

Das große Treiben beginnt

Himmel - ist es wieder warm heute! Das Thermometer zeigt 42 Grad im Schatten. Steve, der mir gegenübersitzt, schlägt wild um sich. Die Moskitos haben es anscheinend heute abend ganz besonders auf ihn abgesehen. Der Schweiß rinnt ihm in hellen Bächen von der Stirn. Er büffelt in einem Lehrbuch für Tierheilkunde. Steve will Tierarzt werden und ist nur während der Semesterferien bei uns in Green Gate. Auch nachts wird es kaum kühler. Wir stellen unsere Betten auf die Veranda und schlafen im Freien, denn drinnen ist es nicht auszuhalten. Vier anstrengende Wochen liegen hinter mir! Zusammen mit Bill, der schon seit 20 Jahren auf unserer Station arbeitet, und zwei eingeborenen Treibern haben wir 642 Rinder nach Wyndham zum Schlachthaus getrieben. Und mit 644 zogen wir vor etwa einem Monat los - nur zwei Stiere gingen verloren! Der eine brach sich ein Bein, als er in ein Kaninchenloch trat. Wir mußten ihn erschießen. Der zweite war verendet, als wir morgens - nach der Rast an einem Wasserloch - weitertreiben wollten. Anscheinend war er im Sumpfstreifen von einer Schlange gebissen worden. Aber alles in allem: ein guter Erfolg, denn bei manchem Treiben sind uns schon 50 und mehr Rinder eingegangen.

.